Bedingt durch die verschiedenen Kühlturmausführungen unterscheidet man im wesentlichen drei Kühlwassersysteme:
- offene Kühlwasserkreisläufe
- Sprühwasserkreisläufe für Verdungstungskühlanlagen und Kühltürme
- Sprühwasserkreisläufe für Hybridkühler
Funktionsprinzip von Kühltürmen
Das Kühlwasser, das durch die Kälteanlage fließt, nimmt die Kondensationswärme der Kältemaschine auf und erwärmt sich entsprechend. Damit dieses Kühlwasser wieder verwendet werden kann, muss es die aufgenommene Wärme wieder abgeben. Dies geschieht in Kühltürmen / Rückkühlwerken / Verdunstungskühlanlagen.
Dort wird das erwärmte Wasser versprüht. Es verdunstet zum Teil und das verbleibende Wasser wird bei diesem Vorgang gekühlt, da durch die Verdunstung dem Wasser Energie entzogen wird. Da aber nur das reine Wasser verdunstet, bleiben die Wasserinhaltsstoffe im Umlaufwasser zurück und dicken das verbliebene Wasser ein. Für die Mengenbilanz müssen wir das verdunstete Wasser durch Frischwasser ergänzen. Da das Ergänzungswasser auch bereits Wasserinhaltsstoffe aufweist, nimmt die Konzentration der gesamten Wasserinhaltsstoffe im Umlaufwasser weiter zu.
Um die Eindickung in den jeweils empfohlenen Grenzen gemäß VDI 3803 zu halten, muss das Umlaufwasser abgesalzt, härtestabilisiert und entsprechend überwacht werden durch eine automatische Absalzsteuerung (z. B. Bamatronik WA EVO).
Die automatische Absalzung und Härtestabilisierung sind Vorsorgemaßnahmen, um den optimalen Wärmeübergang zu erhalten und der Systemverkalkung vorzubeugen.
Wenn die Vorsorge vernachlässigt wird, muss eine Verkalkung, vor allem der Wärmetauscher und Kühlturmdüsen in Kauf genommen werden.
Für die Entkalkung kann eine chemische Reinigung mit unseren bewährten Kalk- und Rostlösern aus der Produktreihe "Bamasol ..." mit hochwirksamen Inhibitoren zum Schutz gegen Eisen-, Kupfer- und Zinkabtrag erfolgen.
Zusammenfassung der Maßnahmen zur Vermeidung von Korrosion, Verkalkung und mikrobioloigscher Belastung in Kühlwasserkreisläufen
- Geeignete Konstruktion sowie Steuerung der Prozessabläufe / Einbau einer Wasseraufbereitungsanlage
- Kontrolle der Zulauf- und Umlaufwasserqualität durch eine geeignete Steuer- und Regelungsanlage
- Effektive Wasserbehandlung durch Dosierung des Umlaufwassers mit korrosions- und härtestabilisierenden und biologischen Dosiermitteln
- Periodische Reinigung und Wartung der Kühltürme und Wasserbehandlungsanlage gemäß VDI und VDMA Richtlinien
- Regelmäßige Wartungen verringern die Ausfallzeiten durch Defekt und erhöhen die Effizienz der Anlagen.
Absalz- und Dosiersteuerung Bamatronik WA EVO
Die Bamatronik WA-EVO:
- ist SPS-basiert auf Industriestandard
- verfügt über integrierte Leistungsschutzschalter
- ist mit einem 7" Touch-Display ausgestattet
- Fernwartung und Überwachung der Betriebsdaten ist möglich bei bestehender Internetverbindung
- ständiges Datenlogging der Betriebsparameter inkl. Parameter gem. der 42. BImSchV ist möglich (zukünftiges Update)
- besteht aus modularer Bauweise (Software wird ständig weiterentwickelt)
- kann Störmeldungen an übergeordnete Gebäudeleittechnik ausgeben
- kann über potentialfreien Kontakt eine externe Pumpe (z.B. Sprühwasserpumpe) ansteuern
- kann eine Messwasserpumpe ansteuern
- ist mit vielen gängigen Peripheriegeräen kompatibel (evtl. nicht voller Funktionsumfang)
- verfügt über eine integrierte Stromversorgung für Peripheriegeräte
Die Bamatronik WA-EVO Absalzung
- ist leitwertgesteuert über eine temperaturkompensierte Messzelle oder
- mengenproportional über zwei Wasserzähler mit Impulsausgang
- die Vorabsalzung vor einer Bioziddosierunge erfolgt algorithmengesteuert
- für die Position des Absalzventils bestehen Rückmeldekanäle
Die Bamatronik WA-EVO Dosierung von Biozid erfolgt
- nach vorgegebenem Zeitplan mit bis zu zwei Dosierintervallen pro Tag
- bei Überschreitung von Grenzwerten bei mikrobiologischen Laborbefunden wird mittels manueller Auslösung eines
algorithmengesteuerten Programms die Dosiermenge angepasst
- bei niedrigen Nutzwassertemperaturen durch Reduzierung der Biozidzugabe
- bei Nutzung von alternativen Mitteln zu herkömmlichen Bioziden (z.B. GamaGreen PB-HD) wird durch ein
algorithmengesteuertes Programm die optimale Dosiermenge vor jedem Dosierzeitpunkt berechnet
Betrieb der Kühltürme
Gerne unterstützen wir Sie beim Betrieb der Kühltürme.
Dies umfasst unser Full-Service Angebot:
- Wir kümmern uns um die jährliche Inbetriebnahme, Wartung, Lieferung von Dosiermitteln und bei einer Betriebsunterbrechung im Winter um die Außerbetriebnahme.
- Durch Integration Ihrer Anlage in unser Online-Betriebstagebuch haben Sie Zugriff auf relevanten und vorschriftenkonformen Daten der Anlage.
- Wir kümmern uns um die regelmäßig wiederkehrenden mikrobiologischen Untersuchungen gem. der 42. BImSchV durch unser Partnerunternehmen.
- Bei einem Online-Monitoring Ihrer Anlage durch unser Steuer- und Regelgerät Bamatronik WA EVO kann das Kontrollintervall ausgedehnt werden.
Gefährdungsbeurteilungen gem. §3 (2) der 42. BImSchV für Kühltürme
Die 42. Bundes-Immissionsschutzverordnung (42. BImSchV) verpflichtet die Betreiber von Verdunstungskühlanlagen, Kühltürmen und Nassabscheidern, gem. §3 (4) eine Gefährdungsbeurteilung zur erstellen.
Als Fachbetrieb unterstützen wir Sie bei diesem Vorhaben und erstellen Ihnen eine entsprechende Gefährdungsbeurteilung gem. der VDI 2047-2.
Ein hygienisch sicherer Betrieb sollte bereits bei der Anlagenplanung berücksichtigt werden und muss über die gesamte Betriebsdauer der Anlage stets sichergestellt sein. Gerne unterstützen wir Sie bereits in der Planungsphase Ihrer neuen Anlage.
Gutachten gem. §14 der 42. BImSchV
Die 42. Bundes-Immissionsschutzverordnung (42. BImSchV) verpflichtet die Betreiber von Verdunstungskühlanlagen, Kühltürmen und Nassabscheidern, die Anlagen nach dem aktuellen Stand der Technik zu betreiben. Ziel ist es, Verunreinigungen des Nutzwassers durch Mikroorganismen, insbesondere Legionellen, zu vermeiden und das gesundheitliche Risiko für die Bevölkerung zu minimieren.
Legionellen sind natürlich vorkommende Wasserbakterien, die auch in geringer Konzentration in technischen Wassersystemen vorhanden sein können. Unter günstigen Bedingungen, die bei den beschriebenen Anlagen meist vorherrschen (z.B. Temperatur, Nährstoffangebot) können sie sich in diesen Systemen stark vermehren. Bei Austritt von Aerosolen aus diesen Systemen in die Umgebungsluft besteht das Risiko, dass auch Legionellen in die Außenluft getragen werden und somit zu einer gesundheitlichen Gefährdung im Umfeld dieser technischen Systeme führen. In der jüngeren Vergangenheit wurden auch in Deutschland schwere Lungenentzündungen mit Todesfolge auf Grund von Legionellenaustrag nachgewiesen.
Ein hygienisch sicherer Betrieb sollte bereits bei der Anlagenplanung berücksichtigt werden und muss über die gesamte Betriebsdauer der Anlage stets sichergestellt sein.
Dies wurde vom Gesetzgeber durch die 42. BImSchV u.a. durch folgende Punkte geregelt:
• regelmäßige interne Untersuchungen auf chemische, physikalische und mikrobiologische Parameter
• regelmäßige Laboruntersuchungen auf die Faktoren Legionellen und allgemeine Koloniezahl
• Zugabe von Mitteln zur Behandlung / Vermeidung von biologischem Wachstum
• Dokumentation der gesamten Anlage und sämticher Untersuchungsergebnisse und weiteren Maßnahmen in einem Betriebstagebuch
• Meldepflichten bei Überschreitung festgeschriebener Maßnahmenwerte
• durchzuführende Maßnahmen bei der Inbetriebnahme/Wiederinbetriebnahme
• das Erstellen einer Gefährdungsbeurteilung durch eine nach VDI 2047-2 oder VDI 6022 hygienisch fachkundigen Person
Die detaillierten Mindestanforderungen an die Errichtung, die Beschaffenheit und den Betrieb einer Verdunstungskühlanlage sind in der 42. BImSchV beschrieben.
Gemäß §14 der 42. BImSchV hat der Anlagenbetreiber die Anlage durch einen öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen oder eine akkreditierte Inspektionsstelle Typ A alle fünf Jahre überprüfen zu lassen. Für Anlagen mit Inbetriebnahmedatum vor dem 19.08.2011 ist das Ergebnis dieser Überprüfung bis zum 19.08.2019 der zuständigen Behörde vorzulegen. Im Rahmen der Überprüfung wird festgestellt, ob die hygienerelevante Ausführung und der Betrieb der Anlage den Anforderungen der 42. BImSchV entsprechen.
Von der IHK München und Oberbayern wurde unser Herr Tauß als Sachverständiger für die Überprüfung von Verdunstungskühlanlagen, Kühltürmen und Nassabscheidern öffentlich bestellt und vereidigt. Er steht Ihnen gerne bei Rückfragen zum ordnungsgemäßen Anlagenbetrieb und der Erstellung der erforderlichen Gutachten zur Verfügung.
Beschichtung mit LavaLiner Ultraflex 5000 FR
Wanne in Wanne durch Spezial-Schutzschicht mit ULTRA-FLEX™ 5000 FR:
Die Wasserwannen sind die wichtigsten Teile des Kühlturms. Sollten die Wannen korrodiert und undicht sein, könnte ein Austausch des kompletten Kühlturms erforderlich weden.
Um dies zu verhindern, beschichten wir Ihre Kühlturm-Wanne mit einer starken industriellen 2K-Schutzschicht auf Polyurethanharz-Basis, speziell entwickelt für Wannen vorhandener Kühltürme, Verdunstungskühler und Verdunstungsverflüssiger. Die Schutzschicht ist dauerelastisch und temperaturbeständig zwischen -50°C und +70°C. Dieses Verfahren wird als "Wanne-in-Wanne" Beschichtung bezeichnet.
Unser Service-Personal wird die korrodierten Bereiche vorbereiten und die Spezial-Schutzschicht aufbringen. Die Spezial-Schutzschicht wird die Wannen vor der rauen Umgebung der Verdunstungskühlung schützen. Chemikalien der Wasseraufbereitung haben keine Auswirkung auf die Beschichtung.
Durch die Spezialbeschichtung verlängern Sie kostensparend die Lebensdauer Ihrer Aggregate, ohne kostspieligen Austausch von Sektionen oder des gesamten Aggregates.
Auch Undichtigkeiten in Blechfugen und kleinste Löcher werden durch die Spezial-Beschichtung ausgefüllt und versiegelt.
Die flexible Beschichtung, die sich zusammenzieht und dehnt mit den Bewegungen des beschichteten Untergrunds wird nicht splittern, brechen oder abblättern.
Die Spezial-Beschichtung kann in kurzer Zeit, z.B. an einem Wochenende, aufgebracht werden, und die Anlage ist am Wochenanfang wieder betriebsbereit. Abhängig von der Umgebungstemperatur kann der Kühlturm in mind. 6 Stunden nach Beschichtung wieder in Betrieb genommen werden.
Ein weiterer Vorteil der Spezial-Schutzschicht ist die feuerhemmende Eigenschaft (Brandklasse A). Feuer an Kühtürmen entstehen durch den Gebrauch von leicht entflammbaren Beschichtungen oder es kann sich dadurch ausbreiten. Wenn ein Feuer in einem, mit LavaLiner beschichteten, Rückkühlwerk ausbricht, kann dieses sich nicht ausbreiten und die Flammen erlöschen von selbst.
Das Beschichtungsmaterial wurde nach DIN ISO 846 getestet, d.h., es hemmt das Wachstum von Bakterien, Keimen und Mikroorganismen.
Die fertige Beschichtung ist resistent gegen Chemikalien der Wasseraufbereitung und beständig bei pH-Werten zwischen 1 bis 11.
ULTRA-FLEX AP-174 besteht aus einem organischen Lösungsmittelauftragsmedium und einer speziellen molekularen Verbindung. Die Moleküle, die auf eine Metalloberfläche aufgebracht werden, weisen eine trifunktionelle Molekülstruktur auf:
- Ein Ende der Verbindung ist eine organofunktionelle Gruppe, die mit den Polymeren in der Polyurethanbeschichtung ULTRA-FLEX 5000 reagiert.
- Das andere Ende ist eine anorganische basierte Gruppe, die an ein anorganisches Substrat bindet.
Eine chemische Brücke wird somit zwischen der Beschichtung und dem Substrat gebildet, wenn ULTRA-FLEX AP verwendet wird. Die Haftung der Beschichtung an dem Substrat wird stark erhöht, da zwei Klebprozesse in Kraft sind:
- Die Erste ist die normale Art von Haftung durch Beschichtungen mittels einer einfach Füllung in den mikroskopischen Hohlräume der Metalloberfläche. Sie kann makroskopisch mit Millionen von kleinen Saugnäpfen verglichen werden.
- Die Zweite ist durch die Form: eine chemische Bindung durch die Verwendung des trifunktionellen Moleküls.
Bei kaltem Wetter wird der Polymerisationprozess gestört. Ein vollständiges Aushärten wird somit entsprechend verzögert. Bei Temperaturen der ULTRA-FLEX™ Serie 5000 FR unter 10°C empfiehlt es sich, dass Sie dem Teil A den Cold Weather Catalyst (Kalt-Wetter-Katalysator) beimischen. Hiermit wird der Polymerisationsprozess entsprechend beschleunigt.
Bereich NRW Süd: Rademacher Kühlturm-Service
Bereich NRW Nord: Kühlturmservice Lutterkordt
Bereich NDS: Buchcik Kühlturm-Technik
Bereich BW: Roth Industrieservice
Bereich Sachsen: Klima-Kälte-Laux